"Das Lied der zwei Völker" von Saskia Diepold ist ein gut durchdachter, gefühlvoller High-Fantasy-Roman mit etwas ganz Besonderem, in den man - wenn man einmal abgetaucht ist - nicht mehr auftauchen möchte. Für mich gehört es zu meinen Highlights diesen Jahres.
Hier kurz etwas zum Inhalt, ich hoffe es spoilert nicht zu sehr:
Drei Monde
Zwei verfeindete Völker
Eine Prophezeiung
Eines Tages findet Arden, ein Fischer aus dem Volk der Livkanev, einen fremdartig aussehenden Mann in einem Boot und hilft ihm, indem er ihn mit in sein Dorf nimmt, ihm Unterschlupf bei seiner Familie gewährt und sich um seine Wunden kümmert. Shivan, der Fremde, hat viel durchgemacht und erwacht verwirrt im Dorf der Livkanev. Er lernt die Sprache des ihm fremden Volkes schnell, doch immer wieder kommen Zweifel auf, wie es für ihn denn weiter gehen kann. Das Dorf ist von Shivan wenig begeistert und ruft eine Versammlung ein - mit verheerenden Folgen.
Doch was hat es mit der Prophezeiung auf sich, und wieso sollen gerade Arden und Shivan das Unheil abwenden?
Zuerst möchte ich etwas zum Cover sagen: Es hat mir so gut gefallen! Es wirkt auf mich naturverbunden und mysteriös, vielleicht sogar etwas beängstigend wegen der Augen des Hirsches - die Monde im Hintergrund lassen eine fremde Welt erahnen. Meine Neugierde war auf jeden Fall geweckt.
Für mich war "Das Lied der zwei Völker" von @Saskia etwas ganz Besonderes. Es hat einen riesen Spaß gemacht die Geschichten und Hintergründe der beiden Protagonisten Arden und Shivan abwechselnd aus beiden Perspektiven zu erleben - mit allem was dazu gehört - Saskia Diepold hat sogar die Sprachbarriere so authentisch eingebaut, dass es sich genau so abspielen könnte. Das hat das Leseerlebnis für mich zu etwas Besonderem gemacht - die Sprache der Livkanev (wenn auch nur ein Stück weit) gelernt zu haben, hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Die Worte und Sätze werden so beiläufig eingestreut, dass man es sich automatisch merken kann. Toll!
Die beiden Protagonisten habe ich sofort ins Herz geschlossen. Es war spannend, die beiden so unterschiedlichen Völker zu erleben und ihre vergangenen Geschichten und Märchen zu lesen. Die Charaktere sind sehr vielschichtig und authentisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier einen weiteren Band geben könnte. Vielleicht lernen wir dann mehr über die Sprache der Volaheli?
Der Schreibstil von Saskia Diepold ist flüssig und angenehm zu lesen - man merkt ihre Hingabe zu den Details der Geschichte. Die Welt ist gut durchdacht und schlüssig beschrieben. Durch die vielen Märchen und Sagen in der Geschichte hat man das Gefühl, es gäbe diese Welt und die beiden Völker schon ewig.
Dieses Buch gehört für mich zu jenen, die ich garantiert mehrmals lesen werde. Ausdrückliche Leseempfehlung für alle High-Fantasy-Fans!
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