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Blogtour - Als wären wir ich - Yvonne Orrego
Erstellt von: Juli
| 04 Mai 2022

Gute Morgen, heute erzähle ich euch im Rahmen der "Als wären wir ich" Blogtour von @yvonne.orrego.author etwas zum Thema "Erzählen in mehreren Realitäten"

Für uns Buchliebhaber ist es ja theoretisch nichts neues. Eine andere Realität, in die wir uns in unserem aktuellen Buch flüchten können, fernab von dem, was in der um uns herum gerade passiert.

Doch bei @yvonne.orrego.author nimmt das Thema "Realtäten" ganz andere Ausmaße an - jedenfalls in ihrem Debüt "Als wären wir ich".


Zuerst scheint alles ganz normal. Das, was unsere Protagonistin Anna erlebt, wird in der Gegenwart aus Annas Sicht in der Ich-Perspektive geschildert. Man kann der Handlung super folgen. Als sie das ominöse Buch entdeckt, werden die Erlebnisse der zweiten Anna, ich nenne sie mal "Prinzessin Anna" ebenso erzählt - die Abschnitte wechseln zwischen beiden Annas und jene von "Prinzessin Anna" werden in der personalen Erzählperspektive und in der Vergangenheitsform geschrieben.
Man kann beide Geschichten gut voneinander unterscheiden.

Doch dann schleichen sich merkwürdige Vorkommnisse ein : eine Laterne flackert, Anna beschleicht das Gefühl, beobachtet zu werden oder Anna merkt ein Kribbeln in ihren Fingern, Händen oder im Nacken - es gibt immer Hinweise, wenn sich etwas an der Realität ändert.

Später verschmelzen beide "Realitäten" und die Geschichte, die Anna im Buch liest - die, über "Prinzessin Anna" - wird ebenfalls in der Gegenwart geschrieben, denn Anna erlebt es ja hautnah mit, sie ist praktisch dort. Ihre ?echten? Gedanken werden zwar immer wieder genannt, doch sie entscheidet klar, wann sie sich dagegen entscheidet, weiter über die Geschichte zu bestimmen und "Prinzessin Anna" die Oberhand zu überlassen.


Anna ist beim Lesen klar, dass sie liest, doch Ihre Gedanken mischen sich hin und wieder mit denen von Anna aus der Geschichte. Sie fühlt sich wie eine Marionette, Dingen, die passieren, kann sie sich nicht nicht entziehen, sie lässt sich von der Geschichte leiten.

Lest hierzu gern das Beispiel in Bild 2.


Irgendwann beschreibt es Anna so: "Es ist, als würde die Geschichten die Entscheidungen mir überlassen"

Es kommt irgendwann so weit, dass die Erzählung nicht mehr zwischen Anna im Buch und Anna im echten Leben hin und her wechselt, sondern während Anna die Geschichte liest und erlebt, läuft sie innerhalb der Geschichte zurück zu ihrem normalen Wohnort, ihrem Haus, in dem sie mit ihrer "normalen" Lotte wohnt.
Anna ist einmal Prinzessin Anna sogar dankbar, dass sie ihr geholfen hat, ihre Angst zu überwinden, obwohl sie eigentlich Abstand vom Buch und der Geschichte haben wollte. Sie kann irgendwie nicht ohne sie, "Prinzessin Anna" hilft ihr. Also liest Anna weiter.

Hierzu habe ich ein Zitat in Bild 3 für euch.


"Manchmal ist es, als würde ich
mehrere Dinge gleichzeitig sehen. Das eine durch das andere hindurch. Alswürden verschiedene Folien übereinanderliegen"

Alles mischt sich auf eine merkwürdige und doch zufriedenstellende Art und Weise, es ist geschickt miteinander verwoben.
Und interessanterweise handeln alle Realitäten immer von den gleichen Personen, die jedoch immer keine - oder auch größere Unterschiede aufweisen - Kleidung, Benehmen, sogar der Job ist manchmal anders.

Und dann kommt noch eine Perspektive hinzu.
Anna erwacht im Krankenhaus, sie muss Medikamente nehmen um die Wahnvorstellungen auszublenden. Ihre Erinnerungen kommen Stückweise zurück. Gemeinsam mit Anna (welcher denn jetzt?) fragt sich der Leser, was Realität und was Geschichte ist und wie alles genau zusammen passt.

Doch das schlüssle ich hier nicht auf, dazu müsst ihr das Buch lesen :)

Ihr möchtet noch mehr über @yvonne.orrego.author neues Buch erfahren?
@maedchenausberlinliest erzählt heute etwas zu Bücher / Buchwelten.

 

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