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Rezension - Winters zerbrechlicher Fluch - Julia Adrian
Erstellt von: Juli
| 14 Januar 2021

"Niemand ist wirklich gut oder böse. 

Jeder hat seine Intention,

handelt nach seinen Gefühlen, 

wird aus vermeintlich richtigen Gründen 

katastrophale Entscheidungen treffen; 

Ereignisketten in Gang setzen, 

die sich nicht aufhalten lassen; 

kleine Dinge, die Großes bewirken - 

im Guten wie im Schlechten."

 

Ich bin kein typisches Märchen- Mädchen, das auf den Prinzen auf einem weißen Ross wartet und jedes Buch verschlingt, das von Märchen, dem Mittelalter oder königlichen Zeremonien handelt - Daher fand ich mich erst etwas verzögert in dieses Buch ein. Julia Adrian war mir ein Begriff und das wunderschöne (wie ich anschließend herausfand) von Alexander Kopainski gestaltete Cover weckte mein Interesse. 

 

In den Schreibstil fand ich mich nur langsam ein, er war für mich gewöhnungsbedürftig, da sie viel mit Metaphern arbeitet, doch nachdem die ersten Seiten gelesen waren wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

 

Inhaltlich handelt "Winters zerbrechlicher Fluch" wider meinen Erwartungen von mehr als nur einer Cinderella-Adaption in neuem Gewand.

Die Geschichte handelt von Prinzessin Mary von Athos, die auf Geheiß ihres Vaters den Kronprinzen Duncan von Maywater heiraten soll. So weit, so gut, alles ist bereits arrangiert. Doch auf ihrer Verlobungsfeier ändert sich alles, als eine geheimnisvolle Schöne mit einem Glasschuh auftaucht. Daraufhin entschließt sich Mary kurzerhand, den Glasschuh zu stehlen, genau so, wie ihr zukünftiger Mann inklusive des Königreichs gestohlen wurde. Doch die Geschichte findet hier erst ihren Anfang.

 

Julia Adrian zeichnet eine düstere aber wunderschöne komplexe Fantasywelt, die neben authentischen Charakteren und vielschichtigen Handlungssträngen auch altbekannten Märchenfiguren bereit hält, wie zum Beispiel Schneewittchen, der Prinzessin auf der Erbse, Rotkäppchen oder Dornröschen. Die Charaktere haben Tiefgang und Authentizität.

 

Es handelt sich hier um keine Kindergeschichte, sondern empfiehlt sich für alle märchenbegeisterten, die auch gerne mal hinter die Kulissen von Geschichten schauen, ab 16 Jahre und älter. Es kommen Themen wie Blut, Gewalt oder Suizid vor (Triggerwarnung)

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