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Rezension - Zurück im Leben - Mia Lena Bestil
Erstellt von: Juli
| 06 März 2022

Guten Morgen, 

Heute möchte ich meine Gedanken zu dem wunderbaren neuen Buch "Zurück im Leben" von Mia Lena Bestil teilen, das mich die letzte Zeit begleitet hat und mir seitdem sehr am Herzen liegt.

Frage: Wie viele Zufälle braucht es, damit es Schicksal ist?

 

Zum Inhalt

Dinas Mann und Vater ihrer beiden Kinder hat vor 3,5 Jahren ein tragisches Schicksal erlitten ? der Krebs hat ihn aus der bis dahin glücklichen Familie gerissen. 

Noch heute kämpft Dina damit, sie vermisst ihn und ihr altes Leben so sehr, dass sie selbst nicht merkt, dass sie mitten in einer tiefen Depression steckt. Erst als sie ihren Job verliert und ihre Mutter sie drängt, zum Arzt zu gehen, schafft sie es, einen Weg aus ihrer Misere zu finden.

Als sie dann zum ersten Mal seit Ewigkeiten Ihren Zwillingen zuliebe unter Menschen geht und mit ihnen einen Ausflug in den Zoo unternimmt, begegnet sie Jan, der von nun an immer wieder ihren Weg zu kreuzen scheint.

Nach und nach merken beide, dass aus irgendeinem Grund ihre beiden Leben miteinander verbunden sind und es vorbestimmt scheint, dass sie beide nicht auf Dauer allein bleiben. Die Zufälle häufen sich und eins kommt zum anderen und nach einiger Zeit fragt man sich: Wie viele Zufälle braucht es, damit es Schicksal ist?

 

Meine Meinung 

Dinas und Jans Geschichte hat mich sehr berührt. Dank Mia Lena Bestils Schreibstil ist es beim Lesen keineswegs trocken und traurig, sondern immer wieder gespickt mit Humor, Ironie und Sarkasmus kommen bei Dina und auch bei Jan nicht zu kurz und sorgen für den ein oder anderen Moment, in dem einem vor Lachen die Kekskrümel auf die Kleidung fallen.

Und dann passieren da immer wieder diese merkwürdigen Zufälle, bei denen man sich fragt, ob es sich tatsächlich Zufälle sind oder doch vielleicht "Schicksal".

Das Buch wird getragen von Dinas Art, die sich mit Humor und Ironie ihren Schicksalsschlägen der Vergangenheit stellt und aus jeder Situation das Beste macht. Auch der anfangs recht arrogante Jan entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als liebevoller Mensch, der aufgrund seiner Vergangenheit eine Mauer um sich gebaut hatte und eigentlich niemanden an sich heran kommen lassen wollte. Doch bei Dina war dies anders.

Auch die Zwillinge von Dina und die Tochter von Jan spielen eine tragende Rolle, durch sie kommt zu dem ein oder anderen lustigen Familienmoment, der gerade Eltern (aber sicher auch alle anderen) zum Grinsen bringt. 

Ich habe Luna ja sehr in mein Herz geschlossen und habe mich gefreut, als gerade sie auf Dina zu ging und ihr ein kleines Geschenk gemacht hat. Hierzu ein kleines Zitat:

?Fünf Strichmännchen mit unterschiedlicher Statur sind darauf gemalt. Die beiden Größeren sind am äußeren Rand der kleinen Gruppe. Hände verbinden sich miteinander. Über ihnen eine Sonne. Kinderkitsch, der Mamaherzen höherschlagen lässt.

»Schau mal. Das sind du und Papa. Und hier ?«, sie zeigt auf das Mädchen mit den langen, braunen Haaren, welches in der Mitte der Gruppe steht, » ?das bin ich. Und neben mir stehen Paul und Louisa.«

Ohne dass Luna dazu kommt, noch etwas zu sagen, habe ich sie in meine Arme geschlossen.?

Die Geschichte ist realitätsnah in der Ich-Perspektive aus der Sicht beider Protagonisten geschrieben. Damit sind alle Gefühle und jede Entscheidung nachvollziehbar und authentisch. All die anfänglichen Zufälle sorgen dafür, dass man sich immer wieder wundert, neugierig wird und die Geschichte nie langweilig und alltäglich ist.

Ein Buch, das zum Träumen, Nachdenken und über das Schicksal philosophieren anregt. Wer sich hier angesprochen fühlt und gerne in Liebesgeschichten abtaucht, sollte das Buch unbedingt lesen.

Für mich ist es ein Buch, das ich nicht vergessen werde und definitiv zu meinen Highlights gehört.

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